Jahresendbrief 2021

Sehr geehrtes Vereinsmitglied,
sehr geehrte Freunde des Vereins,

wir möchten herzlich Danke für ein weiteres, besonderes Jahr 2021 sagen. Aufgrund der Corona-Pandemie war auch dieses Jahr wieder von Einschränkungen geprägt, die uns in vielerlei Hinsicht kreativer im Umgang mit den neuen technischen Möglichkeiten gemacht haben. Im Jubiläumsjahr „1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland“ realisierte unser Verein trotz neuer Herausforderungen interessante Projekte mit Kooperationspartnern, wie dem Ariowitsch-Haus e. V.

Für unseren Verein war 2021 ein Jubiläumsjahr. Es sind bereits 10 Jahre vergangen, seitdem der Bürgermeister der Stadt Leipzig und die Oberbürgermeisterin der Stadt Herzliya einen Städtepartnerschaftsvertrag unterzeichneten. Zahlreiche Projekte konnten in den vergangenen Jahren realisiert werden. Enge Beziehungen sowie viele Freundschaften sind entstanden. Es wurde eine große Reise im Oktober 2021 nach Herzliya geplant, um gemeinsam mit Interessierten der Stadt Leipzig und unserem Oberbürgermeister Burkhard Jung das 10-jährige Jubiläum der Städtepartnerschaft feiern zu können. Aufgrund der besonderen Situation kann das Fest erst im nächsten Jahr stattfinden.

Auf die Verbindung unserer beiden Städte wurde per Videoschaltung mit unseren Freunden aus Herzliya angestoßen. Gemeinsam mit Oberbürgermeister Burkhard Jung veranstaltete das Referat für Internationale Zusammenarbeit einen wunderbaren Empfang in der Oberen Wandelhalle des Neuen Rathauses im August, zu dem als offizielle Vertreter der Stadt Herzliya Frau Ofra Bell, stellvertretende Oberbürgermeisterin, und unser Freund und Ehrenmitglied unseres Vereins Moshe Dangot per Video zugeschaltet waren. Wir danken Frau Dr. Gabriele Goldfuß und ihren Mitarbeitern für die Organisation, Ausrichtung und Einladung zu diesem gelungenen Empfang.

Anlässlich des Jubiläums erschien eine Publikation in deutscher und hebräischer Sprache unter dem Titel „10 Jahre Städtepartnerschaft Leipzig-Herzliya. Emotionen, Begegnungen und kreative Projekte“. Die Broschüre wirft einen Blick auf Entstehung und Entwicklung der Partnerschaft, stellt viele Projekte der vergangenen Jahre vor und lässt zentrale Akteure zu Wort kommen. Unser besonderer Dank gilt Dr. Sven Trautmann, der die Broschüre maßgeblich ins Leben rief und gestaltete.

Der Verein veranstaltete im Rahmen der jüdischen Woche 2021 in Leipzig im Juni, in Kooperation mit dem Ariowitsch-Haus e. V. und der Leipziger Baumwollspinnerei, die Ausstellung und Vernissage „Uferlos“ mit Bildern der Malerin Madeleine Heublein. Zur Eröffnung sprachen Dr. Anja Jackes, Leiterin des Kulturamtes Leipzig, Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für das jüdische Leben und Michael Hametner, Literaturkritiker und Autor. Die Ausstellung fand internationale Beachtung und wurde sehr gut besucht.

Im Juli organisierten wir eine Buchlesung und Gespräch mit dem israelischen Forscher und Autor Yuval Rubovitch, der in seinem Buch „Mit Sportgeist gegen die Entrechtung“ die Geschichte des jüdischen Sportvereins Bar Kochba beleuchtet, der im Jahr 2020 100 Jahre alt geworden wäre. Die anschließende rege Unterhaltung ergab interessante Erkenntnisse.

Im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre jüdisches Leben in Deutschland haben wir im Oktober gemeinsam mit dem Ariowitsch-Haus e. V. einen spannenden Vortrag mit dem Historiker Steffen Held über „Jüdinnen und Juden aus Hamburg auf der Leipziger Messe“ ausgerichtet. Der Vortrag wurde von Giuseppe Sciaratta/Klarinette umrahmt.

Im November konnten wir zu einem hochinteressanten Stadtrundgang zu den Orten des Pogroms des November 1938 in Leipzig einladen. Während des Rundgangs besuchten wir einige dieser Orte und der Historiker Steffen Held berichtete über die Geschehnisse an diesen Stellen. Unser Rundgang endete am Herzliya-Platz.

Zu Ihrer Information: aufgrund der pandemischen Lage können wir unsere Vorstandswahl erst im Frühjahr 2022 durchführen. Wir bedanken uns für Ihr Vertrauen und wünschen allen einen friedlichen Jahresausklang. Insbesondere bedanken wir uns bei der Stadt Leipzig für die gute Zusammenarbeit.

Mit besten Grüßen des gesamten Vorstands, bleiben Sie gesund!

 

Christopher Zenker

Vorsitzender des Vereins
Städtepartnerschaft Leipzig-Herzliya

Stadtrundgang - Orte des Progroms im November 1938 in Leipzig

am Sonntag, 7. November, 14:00-15:30 Uhr mit dem Historiker Steffen Held.

In den frühen Morgenstunden des 10. November 1938 begannen SA-Männer und NSDAP-Mitglieder auch in Leipzig mit einer bis dahin nicht für möglich gehaltenen Gewaltaktion gegen Jüdinnen und Juden.

Menschen wurden ermordet.

Die Gewalttäter zerstörten Kultuseinrichtungen, Wohnungen und Geschäftsräume. Die erste Brandstiftung erfolgte im Kaufhaus Bamberger & Hertz am Augustusplatz. Danach wurde die Hauptsynagoge in der Gottschedstraße niedergebrannt. An weiteren Synagogen und in Kaufhäusern wurden Brände gelegt. Wo nicht niedergebrannt wurde, wurden Türen, Fenster und Inneneinrichtungen demoliert und Archivmaterial und Bücher auf die Straße geworfen. An der Parthe, nahe vom Zoo, wurden Juden zusammengetrieben. Der Rundgang sucht einige dieser Orte auf und berichtet über Geschehenes während des Novemberpogroms.

Treffpunkt: Synagogen-Gedenkstätte, Gottschedstraße 3

Die Gebühr für die Teilnahme beträgt 9 EUR/7 EUR für Schüler und Studierende; für Vereinsmitglieder 5 EUR.

Rückschau zum Vortrag von Steffen Held im Ariowitsch Haus am 13. Oktober 2021
"Jüdinnen und Juden aus Hamburg auf der Leipziger Messe
Von Glückel von Hameln bis Herz Isaac Schiff (17.-19. Jahrhundert)"


Auf den Messen in Leipzig wurden nicht bloß Waren gehandelt, Käufe und Verkäufe getätigt. Menschen aus aller Welt kamen zusammen. Leipzig war ein besonderer Ort der Kommunikation, des geistigen Austausches und einmalige Nachrichtenbörse über jüdische und allgemeine Angelegenheiten.
Die jüdische Kauffrau Glückel von Hameln aus Hamburg besuchte regelmäßig die Messe in Leipzig. Sie berichtete darüber in ihren Lebenserinnerungen, die als eine besondere Quelle deutsch-jüdischer Geschichte und Kultur überliefert sind.

Die Einweihung einer Synagoge nach dem Vorbild des "Hamburger Tempels" während der Michaelismesse 1820 ist ein Beispiel, wie aus Leipzig Veränderungen innerhalb des Judentums verbreitet wurden. Herz Isaac Schiff aus Altona war Mitbegründer und Vorsteher des "Hamburger Tempels". Sein Grab befand sich auf dem ersten jüdischen Friedhof Leipzigs im Johannistal.

Der Historiker Steffen Held erzählte in einem spannenden Vortrag über diesen Teil deutsch-jüdischer Geschichte und Kultur, musikalisch umrahmt von Giuseppe Sciarratta an der Klarinette.
Der Vortrag fand statt im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland. Danke an den Veranstalter "Städtepartnerschaft Leipzig-Herzliya e.V." und an das Team des Ariowitsch Hauses Leipzig. 

Wir freuen uns auf den nächsten Vortrag von Steffen Held im Mai 2022.

August 2021
Empfang zum 10 jährigen Partnerschaftsjubiläum Leipzig-Herzliya

10 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Leipzig und Herzliya sind ein Grund zum Feiern. Pandemiebedingt konnten die beiden Kommunen das Jubiläum leider nicht in geplanter Form mit gemeinsamen Veranstaltungen und Projekten begehen. Auch eine für Oktober geplante Delegationsreise unter der Leitung von Oberbürgermeister Jung musste leider auf das kommende Jahr verschoben werden.

Bei einem Empfang am 25. August 2021, der das Partnerschaftsjubiläum gemeinsam mit vielen Partnern feierte, präsentierte Oberbürgermeister Jung die Broschüre "10 Jahre Städtepartnerschaft Leipzig-Herzliya". Emotionen, Begegnungen und kreative Projekte". Die Broschüre wirft einen Blick auf Entstehung und Entwicklung der Partnerschaft, stellt viele Projekte der vergangenen Jahre vor und lässt zentrale Akteure zu Wort kommen.

Link zur Broschüre bei der Stadt Leipzig: Broschüre 10 Jahre Städtepartnerschaft Leipzig-Herzliya

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