Leipzig
Mit mehr als 520000 Einwohnern ist Leipzig nicht nur die größte Stadt im Freistaat Sachsen. Leipzig zählt heute auch zu den bedeutendsten wirtschaftlichen, kulturellen und wissenschaftlichen Zentren in Mitteldeutschland. Die weltweit bekannten Autobauer BMW und Porsche haben in der Stadt Fabriken gebaut. Der Logistikkonzern DHL unterhält auf dem Flughafen Leipzig-Halle ein internationales Luftfrachtdrehkreuz, das die Stadt mit Airports in vielen Ländern Amerikas, Asiens und Europas verbindet.
Geschichte und Gegenwart
Die Leipziger Universität, 1409 gegründet, ist die zweitälteste Universität des Landes. Außerdem befinden sich in Leipzig die ältesten Hochschulen für Handel und Musik Deutschlands. Leipzigs musikalische Tradition ist eng mit dem früheren Thomaskantor Johann Sebastian Bach (1685-1750) verbunden. Noch heute begründen der einst von dem berühmten Komponisten geleitete Thomanerchor und das Gewandhausorchester den international geachteten Ruf Leipzigs in der Musikwelt.
Leipzig blickt auf eine nahezu 1000-jährige Geschichte zurück. Im Jahr 1015 wurde die Siedlung erstmals urkundlich erwähnt. Nach der Verleihung des Stadtrechts im Jahr 1165 entwickelte sich Leipzig dann zu einem wichtigen Handelszentrum und Messestandort in Mitteleuropa. Neben Frankfurt am Main ist die Stadt ein historisches Zentrum des Buchdrucks und Buchhandels. Alljährlich findet hier im März die Leipziger Buchmesse statt. Der internationale Branchentreff, der 2010 Aussteller aus 36 Ländern und 163000 Besucher zusammenbrachte, ist neben der Frankfurter Buchmesse der zweitgrößte in Deutschland.
Beim Zusammenbruch der DDR spielten die Leipziger eine bedeutende Rolle. Auf den legendären Montagsdemonstrationen forderten im Herbst 1989 bis zu 100000 Menschen friedlich demokratische Rechte ein. Die massiven Proteste trugen schließlich zur Öffnung der Berliner Mauer, zur Auflösung der DDR und ein Jahr später auch zur deutschen Wiedervereinigung bei.
Jüdisches Leben
Spuren jüdischen Lebens lassen sich vielerorts in Leipzig entdecken. Bis zur Zeit des Nationalsozialismus prägten jüdische Unternehmer, Wissenschaftler und Künstler das Bild der Stadt mit. Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte Leipzig mit über 14000 Mitgliedern die größte jüdische Gemeinde Sachsens und eine der größten Deutschlands. Nach dem Krieg bestand die jüdische Gemeinde nur noch aus 24 Mitgliedern. Diese Zahl stagnierte bis Anfang der 1990er Jahre. 2004 zählte die Israelitische Religionsgemeinde zu Leipzig, insbesondere durch die Einwanderung russischer Juden, wieder über 1300 Mitglieder. 2009 errichtete sie ein neues Kultur- und Begegnungszentrum, das Ariowitschhaus.
Leipzig hat derzeit 13 Partnerstädte in Europa, Afrika, Asien und Amerika. Herzliya ist die 14. Partnerstadt und zugleich die erste im Nahen Osten.