Stadtrundgang - Orte des Progroms im November 1938 in Leipzig
am Sonntag, 7. November, 14:00-15:30 Uhr mit dem Historiker Steffen Held.
In den frühen Morgenstunden des 10. November 1938 begannen SA-Männer und NSDAP-Mitglieder auch in Leipzig mit einer bis dahin nicht für möglich gehaltenen Gewaltaktion gegen Jüdinnen und Juden.
Menschen wurden ermordet.
Die Gewalttäter zerstörten Kultuseinrichtungen, Wohnungen und Geschäftsräume. Die erste Brandstiftung erfolgte im Kaufhaus Bamberger & Hertz am Augustusplatz. Danach wurde die Hauptsynagoge in der Gottschedstraße niedergebrannt. An weiteren Synagogen und in Kaufhäusern wurden Brände gelegt. Wo nicht niedergebrannt wurde, wurden Türen, Fenster und Inneneinrichtungen demoliert und Archivmaterial und Bücher auf die Straße geworfen. An der Parthe, nahe vom Zoo, wurden Juden zusammengetrieben. Der Rundgang sucht einige dieser Orte auf und berichtet über Geschehenes während des Novemberpogroms.
Treffpunkt: Synagogen-Gedenkstätte, Gottschedstraße 3
Die Gebühr für die Teilnahme beträgt 9 EUR/7 EUR für Schüler und Studierende; für Vereinsmitglieder 5 EUR.
Rückschau zum Vortrag von Steffen Held im Ariowitsch Haus am 13. Oktober 2021
"Jüdinnen und Juden aus Hamburg auf der Leipziger Messe
Von Glückel von Hameln bis Herz Isaac Schiff (17.-19. Jahrhundert)"
Auf den Messen in Leipzig wurden nicht bloß Waren gehandelt, Käufe und Verkäufe getätigt. Menschen aus aller Welt kamen zusammen. Leipzig war ein besonderer Ort der Kommunikation, des geistigen Austausches und einmalige Nachrichtenbörse über jüdische und allgemeine Angelegenheiten.
Die jüdische Kauffrau Glückel von Hameln aus Hamburg besuchte regelmäßig die Messe in Leipzig. Sie berichtete darüber in ihren Lebenserinnerungen, die als eine besondere Quelle deutsch-jüdischer Geschichte und Kultur überliefert sind.
Die Einweihung einer Synagoge nach dem Vorbild des "Hamburger Tempels" während der Michaelismesse 1820 ist ein Beispiel, wie aus Leipzig Veränderungen innerhalb des Judentums verbreitet wurden. Herz Isaac Schiff aus Altona war Mitbegründer und Vorsteher des "Hamburger Tempels". Sein Grab befand sich auf dem ersten jüdischen Friedhof Leipzigs im Johannistal.
Der Historiker Steffen Held erzählte in einem spannenden Vortrag über diesen Teil deutsch-jüdischer Geschichte und Kultur, musikalisch umrahmt von Giuseppe Sciarratta an der Klarinette.
Der Vortrag fand statt im Rahmen des Festjahres 1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland. Danke an den Veranstalter "Städtepartnerschaft Leipzig-Herzliya e.V." und an das Team des Ariowitsch Hauses Leipzig.
Wir freuen uns auf den nächsten Vortrag von Steffen Held im Mai 2022.
August 2021
Empfang zum 10 jährigen Partnerschaftsjubiläum Leipzig-Herzliya
10 Jahre Städtepartnerschaft zwischen Leipzig und Herzliya sind ein Grund zum Feiern. Pandemiebedingt konnten die beiden Kommunen das Jubiläum leider nicht in geplanter Form mit gemeinsamen Veranstaltungen und Projekten begehen. Auch eine für Oktober geplante Delegationsreise unter der Leitung von Oberbürgermeister Jung musste leider auf das kommende Jahr verschoben werden.
Bei einem Empfang am 25. August 2021, der das Partnerschaftsjubiläum gemeinsam mit vielen Partnern feierte, präsentierte Oberbürgermeister Jung die Broschüre "10 Jahre Städtepartnerschaft Leipzig-Herzliya". Emotionen, Begegnungen und kreative Projekte". Die Broschüre wirft einen Blick auf Entstehung und Entwicklung der Partnerschaft, stellt viele Projekte der vergangenen Jahre vor und lässt zentrale Akteure zu Wort kommen.
Link zur Broschüre bei der Stadt Leipzig: Broschüre 10 Jahre Städtepartnerschaft Leipzig-Herzliya
Juli 2021
Buchlesung und Gespräch mit Yuval Rubovitch "Mit Sportgeist gegen die Entrechtung"
Liebe Vereinsmitglieder,
hiermit möchten wir Sie ganz herzlich zu Buchlesung und Gespräch mit Yuval Rubovitch "Mit Sportgeist gegen die Entrechtung" einladen.
Die Lesung findet am
20.7.2021, 19 Uhr im Garten der Villa Davignon,
in der Friedrich-Ebert-Str. 77, Leipzig
statt, bei schlechtem Wetter in der Villa.
Von Yuval Rubovitch wird es vorerst die letzte Lesung in Leipzig sein, da er im August Leipzig verlässt.
Das Buch widmet sich der Geschichte des Vereins Bar Kochba Leipzig der im Jahr 2020 100 Jahre alt geworden wäre.
Der jüdische Sport - sowohl bei paritätischen Vereinen bis 1933 als auch bei jüdischen Vereinen verschiedener politischer Strömungen - spielte eine zentrale Rolle im öffentlichen Leben der Juden Leipzigs. Die Geschichte dieser Sportvereine - vornehmlich des zionistischen Bar Kochba Leipzig, der der größte und bedeutendste war - ist auch ein Bestandteil der Geschichte der jüdischen Gemeinde und der Stadt Leipzig im Allgemeinen. Bar Kochba Leipzig hob das Selbstvertrauen der Juden Leipzigs in Zeiten, in denen sie entehrt, degradiert und entrechtet wurden. Gemeinsam mit anderen jüdischen Organisationen bereitete Bar Kochba die jüdische Jugend zur Auswanderung und Selbstrettung auf seinem Sportplatz in Leipzig-Eutritzsch vor. Diejenigen Vereinsleute, die sich retten konnten, trugen später auch im Staat Israel und der Diaspora zum öffentlichen Leben bei. Auch ihre Geschichten werden in diesem Buch erzählt.
Wir freuen uns auf Ihr Kommen.